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Dilemmata - mit Haltung zur Entscheidung


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie kennen es bestimmt: manche Situation erfordert eine Entscheidung, aber egal welche Entscheidung Sie wählen, keine ist so wirklich die für Sie allumfassend richtige. 

Sie stecken in einem Dilemma.

 

Was kennzeichnet ein Dilemma?

1.    Der Ausgangspunkt ist ein Widerspruch: 

  • Sie möchten Ihre freie Zeit mit der Familie verbringen, brauchen aber gerade viel Zeit zum Lernen, für Sport und für sich selbst. Sie haben aber nur 24 Stunden zur Verfügung.
  • Ihre derzeitige Rolle als Führungskraft erfordert eine hohe Aufgabenorientierung, Sie wollen aber auch menschenorientiert führen.
  • Sie wollen das Projekt qualitativ gut bewältigen, es gibt aber eine kurze Deadline.
  • Sie wollen im Urlaub aktiv sein, brauchen aber dringend Ruhe und Erholung.
  • Führung mit Vertrauen ist Ihnen wichtig, Sie wollen aber auch eng dran sein und über alles informiert werden.
  •  Sie wünschen sich mehr Abgrenzung, können aber nicht nein sagen
  • Sie wollen mit Ihrem Lebenspartner zusammenziehen, aber Ihre Wohnung nicht aufgeben

 

2.  Damit aus Widersprüchen, die wir überall in Organisationen und in unserem Anspruch ans Leben finden, Dilemmata werden, braucht es neben dem Widerspruch die innere und äußere Forderung, beiden Polen gleichzeitig gerecht zu werden:

  • Vertrauen UND Kontrolle
  •  Qualität UND Zeit
  • Aufgabenorientierung UND Menschenorientierung
  • Abgrenzung UND Verbunden-Sein

Wohin führt diese Haltung des „sowohl als auch“? 

Die Herausforderung in einem Dilemma ist es, die Selbsterwartung und die Fremderwartung gleichzeitig erfüllen zu wollen.

Da dies selten gelingt und immer etwas auf der Strecke bleibt, führt diese Haltung über Frustration zu passiven Verhaltensweisen wie Aktionismus („Ich muß nur mehr machen, dann schaffe ich das schon“), Ohnmacht („Ich kann tun was ich will, ich genüge nicht“) und Selbstausbeutung bis hin zur Selbstschädigung und drohendem Burnout.

 

Was kann ich in tun, wenn ich mich in einem Dilemma befinde? 

Die schlechte Nachricht ist: für ein Dilemma gibt es keine Lösung. Es gibt nur einen bewusst eingenommenen Standpunkt, eine Haltung.

Während es für entscheidbare Fragestellungen meist objektive Kriterien gibt, gilt für die schwer oder nicht entscheidbaren Fragestellungen, dass die Alternativen bewertet und entschieden werden müssen.

Überall dort, wo es Ziel- und Wertekonflikte gibt, müssen Kriterien und damit Entscheidungen gewichtet werden. Führungskräfte haben in Organisationen die Rolle, nicht Entscheidbares zu entscheiden und für Orientierung zu sorgen. 

Entscheidungen machen das Leben leichter, denn sie führen zu Prioritäten, Orientierung und Entlastung. 

 

Entscheidungen im Dilemma sind allerdings meistens mit einem Preis verbunden.

Deshalb ist es wichtig, sich die Frage zu stellen, welchen Preis Sie bereit sind zu bezahlen und welchen 

Sie auf keinen Fall bezahlen wollen.

Wenn die Entscheidung im Dilemma getroffen ist, geht mit der Erleichterung oft noch ein emotionaler Rest einher, der mit der Bewusstheit über den gezahlten Preis zusammenhängt.  

 

Reflexionsfragen zur Entscheidung im Dilemma:

  • Worin besteht mein akutes / wiederkehrende Dilemma
  • Welches sind meine Entscheidungsoptionen?
  • Zu welchen Automatismen nach innen und außen lädt die Situation mich ein?
  • Welche in meinem Unternehmen angelegten Widersprüche kommen in der Situation zum Tragen?
  • Was würde ich jetzt gern tun, erlaube es mir aber nicht?
  • Welche inneren Gebote oder Verbote hindern mich daran?
  • Wenn ich der Situation und den Beteiligten negative Absichten unterstelle, 
    was wäre dann?
  • Wenn ich den Beteiligten nur positive Absichten unterstelle, was wäre dann?
    Welche Gefühle hätte ich?
  • Für welche Werte will ich in diesem Dilemma stehen? Unabhängig vom Ergebnis?
  • Welchen Standpunkt will ich beziehen?
  • Wie will ich diesen Standpunkt kommunizieren?
  • Welche Gefühle stellen sich dabei ein? Wie reagiere ich körperlich?
  • Welche Risiken / Preise enthält mein Standpunkt?
  • Welche Fragen stelle ich mir jetzt? Was bleibt offen?

 

Wenn Sie aus einem Dilemma  nicht herausfinden, begleite ich Sie gern bei Ihrer Entscheidung.

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