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Du kannst nicht nicht kommunizieren

Kommunikation kann verbinden oder trennen. 

Kommunikation kann intergieren oder ausschließen.

Kommunikation ist die wesentliche Grundlage für Beziehungsaufbau.

Kommunikationskompetenz ist eine Schlüssel-Qualifikation für Führungskräfte und alle, die mit Menschen arbeiten.

 

Durch die Art, wie jemand kommuniziert, gibt er vieles von sich preis. Denn nach Paul Watzlawick kannst Du nicht „nicht kommunizieren“:

Was Du sagst, ist nicht immer das, was Du ausdrücken möchtest. Denn dazu sollten Deine Wortwahl, der Ton, Deine Mimik und Gestik angemessen zur Situation passen.

Wenn Du denkst, dass das, was Du nicht sagst, unbemerkt oder verborgen bleibt, ist das oft ein Trugschluss, denn unbewusst nehmen Menschen wahr, ob Kommunikation offen und stimmig ist. Genau das ist die hohe Kunst von Politikern, die gekonnt „Nichts“ sagen und glauben, dass ihnen niemand hinsichtlich ihrer wirklichen Absichten auf die Schliche kommt.

 

Wir alle haben in unserem beruflichen Umfeld schon Führungskräfte erlebt, die z.B. in einer Antrittsrede sagen „Ich schätze Offenheit und Vertrauen und habe immer ein offenes Visier“. Gemeint ist damit wohl, dass er oder sie Menschen grundsätzlich Vertrauen schenkt, offen in der Begegnung und selbst offen ist und nichts versteckt oder zurückhält. Und selbiges ebenso einfordert.

Wenn diese Führungskraft diese Worte ausspricht und dabei niemandem in die Augen sieht, Blickkontakt nicht lange aushält und die angestrengte Mimik oder hibbelige Gestik nicht zur Aussage passt, stellt sich unbewusst bei den Mitarbeitern oder Zuschauern Misstrauen ein, ohne, dass ihnen dies bewusst wird. 

 

Ich habe schon erlebt, dass es seitens eines Geschäftsführers an seine Führungskräfte in einem Meeting ein lautes Gebrüll gab „Bin ich denn hier nur von Hornochsen umgeben, können Sie nicht mal die einfachste Aufgabe zu meiner Zufriedenheit erfüllen“ ( es ging um eine fehlende Seite an einem internen Protokoll, das dann innerhalb von 2 Minuten beschafft wurde), dann offenbart sich, dass hinter diesem Ausbruch, der mit Blick auf die fehlende Seite zum Protokoll völlig unangemessen ausfiel, beim Geschäftsführer mehr Nicht-Gesagtes und Angestautes verborgen blieb, insbesondere, wenn er sich sonst unter Kontrolle hat. Alle fragen sich somit: was ist der wirkliche Grund für den Ausbruch.

 

Wir erleben zuweilen, dass wir uns in Situationen, in denen wir gern sicher auftreten und rüberkommen wollen, mit piepsiger Stimme und einem Blick von unten nach oben die Wirkung selbst kaputt machen. Oder indem wir bei einem Vortrag vor Publikum Spielbein/Standbein spielen und uns an unseren Händen mit weißen Knöcheln festhalten.

Das kann übrigens Männern und Frauen gleichermaßen so gehen.

 

Deine Kommunikation und Dein Auftreten bestimmen, wie Du wahrgenommen wirst. Sie sollten zur Situation und Dir selbst passen. Du kannst durch Kleinigkeiten in Deiner Körpersprache oder Deiner Wortwahl in der Wirkung viel erreichen, wenn Du Dir dessen bewusst bist.

 

Und dann ist da noch die Sache mit dem Empfänger. Wenn Du eine Botschaft Deines Bereichsleiter-Kollegen, Vorgesetzten oder Mitarbeiters empfängst, läuft diese Botschaft in Millisekunden durch einen Filter. Deinen persönlichen Filter.  Dieser Filter hängt mit Glaubenssätzen, früh erlerntem Verhalten im Familienkontext und Deinem Bild über Dich selbst und andere zusammen. Insofern bewertest Du durch Deinen Filter das, was hierzu passt. Und die eigentliche Botschaft oder der andere Teil kommt nicht an. Ein kleines Beispiel: Deine Chefin lobt Dich „Toll Holger, dass Du mit dem Projekt schon so weit bist. Für das Layout hätte ich noch folgende Idee…“

Wenn Holger ausgewogen zuhört, kommen Lob und Sachinformation an. Wenn Holger auf dem „Perfekt Ohr“ hört, denkt er vielleicht „Oh, Mist, darauf hätte ich auch selbst kommen müssen“ und hört den Impuls als Kritik. Wenn Holger sich unsicher in Beziehungen ist, versteht er beide Hinweise als Tadel und fragt sich, ob die Chefin ihn trotzdem noch schätzt, obwohl er noch nicht fertig ist und diese Idee nicht selbst hatte.

 

Wer Zeit und Interesse hat, eigene Kommunikationsmuster zu reflektieren und die typisch männlichen und typisch weiblichen Kommunikationspräferenzen zu vertiefen, ist herzlich eingeladen in das Seminar für Frauen Speak Up! Wirkung und Präsenz am 24. April 2023. 

Alle männlichen Leser, die Interesse an einem Kommunikations-Seminar haben, dessen Inhalte sich mit dem persönlichen Filter und typisch männlichen und weiblichen Kommunikationsmustern beschäftigen, senden Sie mir gern eine Email an info@kathrinrehbein.de